Unser Logowettbewerb

Für alle, die es interessieren könnte, besonders aber für Organisationen, die auch einen Logowettbewerb planen, haben wir unsere Erfahrungen zusammengefasst.

Vorgeschichte

Im Frühjahr 2006 musste der Ökumenische Jugendrat feststellen, dass ein lange geplantes und engagiert vorbereitetes Projekt nicht verwirklicht werden würde. Als angenehmer Nebeneffekt dieser traurigen Entwicklung wurden dadurch Mittel frei, sodass ein anderes Projekt in Angriff genommen werden konnte, das bis dahin immer wieder verschoben worden war – die Suche nach einem neuen Logo.

schiffDas bisher verwendete Logo des ÖJR stammte nämlich noch aus Gründungszeiten und (vermutlich) vom Weltkirchenrat (WCC). In der Folge war es für viele Organisationen und Veranstaltungen im Einsatz und damit zwar sehr bekannt, aber ungeeignet, um für eine einzelne Organisation zu stehen. Die Vorbereitung auf die 50-Jahr-Feier im Jahr 2008 schien ein geeigneter Anlass für eine Veränderung.

Der Vorstand des Ökumenischen Jugendrats beschloss, einen Wettbewerb zu veranstalten und beauftragte eine dreiköpfige Vorbereitungsgruppe (Sylvia Berger, Dietrich Fischer-Dörl, Michael Strasser) mit der Ausarbeitung. In Franz Ivan fand die Gruppe eine kompetente graphische Ergänzung, noch dazu als Freundschaftsdienst.

Vorbereitung

gruppe

Sylvia, Dietrich und Franz in medias res

Ausgestattet mit einem von Franz ausgearbeiteten Grundgerüst für den Wettbewerb, sowie mit allen Unterlagen einer ähnlichen Ausschreibung des Bunds der Baptistengemeinden, traf sich die Vorbereitungsgruppe Anfang August 2006 zum ersten Mal.

Ein Logowettbewerb wirft doch so einige Fragen auf:

  • Wie kann man zusammenfassen, wofür der ÖJR steht, damit auch Außenstehende ein Logo entwerfen können?
  • Welche Preise soll es geben?
  • Wieviel darf alles kosten?
  • Wie schaut der Zeitplan aus?
  • Wie setzt sich die Jury zusammen?
  • Welche rechtlichen Fragen müssen geklärt werden?
  • Wie kündigen wir den Wettbewerb an?

Es stellte sich schnell heraus, dass unser Budgetrahmen wohl kaum Preise erlauben würde, die für Profis interessant sind. Das Zielpublikum für den Wettbewerb waren also junge Menschen in Ausbildung und ambitionierte Nichtprofis. Deshalb wurde die Ausschreibung für Anfang Dezember geplant und der Einsendeschluss für eine Woche nach Ostern, um mehrere längere Ferienzeiten als Arbeitszeit für alle Interessierten einzuschließen.

Wir erstellten eine Vorlage für die Entwurf-Einsendungen und berieten die Teilnahmebedingungen. Dietrich forschte nach möglichen Preisen. Franz gestaltete eine Urkunde. Sylvia besorgte die Adressen aller graphisch orientierten (Hoch-)Schulen und kirchlicher Publikationen.

Der Vorstand wird informiert

Der Vorstand wird informiert

Gemeinsam wurde eine Powerpoint-Präsentation für den Vorstand ausgearbeitet. Sylvia und Dietrich fiel die Aufgabe zu, unser Projekt zu präsentieren. Der Vorstand war zufrieden und gab der Gruppe den Auftrag, die ersten drei Preise auf graphisch Interessierte auszurichten. Außerdem legte er folgende fünf Punkte als unsere Basis fest:

  1. für Kinder und junge Menschen
  2. Vernetzung kirchlicher Jugendorganisationen
  3. gemeinsame christliche Wurzeln
  4. miteinander unterwegs sein
  5. Vielfalt im gelebten Glauben

Die Vorgabe des Vorstands machte es uns beim nächsten Treffen leichter, Preise zu finden, als wir am Anfang der Vorbereitung geglaubt hatten:

  1. Eine Vollversion des Programms Adobe Photoshop (1000,– Euro)
  2. Eine Digitalkamera (500,– Euro)
  3. Eine externe Markenfestplatte (250,– Euro)

Vorarbeiten

Webmaster mit Grundnahrungsmittel

Webmaster mit
Grundnahrungsmittel

Damit ging es in den Endspurt. Michael wurde als Webmaster aktiv, bereitete alle Unterlagen für das Internet auf und programmierte ein Anmeldeformular, das für jede Anmeldung ein PDF-Dokument mit individueller Teilnahme-ID erstellte. Fast der ganze Vorstand durfte sich testanmelden. Martin Siegrist, seines Zeichens Schriftführer des ÖJR, sammelte für das WWW Beispiellogos ähnlicher Organisationen im In- und Ausland. In Mag. Hildegund Mannhalter fanden wir eine als Korrektorin geeichte Juristin, die noch einen letzten Blick auf die endgültigen Ausschreibungsunterlagen warf. Beim letzten Vorbereitungstreffen konnten wir erfreut feststellen, dass nach bestem Wissen und Gewissen alle Arbeiten erledigt waren.

Die Vollversammlung des Ökumenischen Jugendrats gab Anfang Dezember 2006 den Startschuss für den Logowettbewerb und wenige Tage später war die Ankündigung in Österreich unterwegs. Als Einsendeschluss wählten wir den 17. April, um auch noch die Osterferien als kreative Zeit für Logoentwürfe mitzunehmen.

Vorausscheidung

Etwas über fünfzig Personen zwischen 16 und 56 meldeten sich auf unserer Seite im Internet an. Nach einem Erinnerungsmail an die Empfänger(innen) der Aussendung und Mails an alle, die sich angemeldet hatten, schickte etwa die Hälfte auch wirklich Vorschläge ein.

Einige Entwürfe bei der Vorausscheidung

Einige Entwürfe bei der Vorausscheidung

Unser Ehrenmitglied Anke Neuenfeldt stellte uns die Räumlichkeiten der Methodistengemeinde in der Sechshauserstraße zur Verfügung. So konnten wir schließlich aus siebzig Entwürfen die zehn besten für die Endrunde im Mai auswählen. Die Bandbreite und Fülle an guten Ideen war beeindruckend.

Vorfreude

Fürs Finale durften wir wieder in einer Evangelisch-methodistischen Gemeinde zu Gast sein, diesmal in Floridsdorf, beim stellvertretenden Vorsitzenden, Stefan Schröckenfuchs.

Und wieder eine Wand voller Entwürfe ...

Und wieder eine Wand voller Entwürfe …

Alle zehn Finalisten wurden noch einmal besprochen und jede Meinung angehört. Von jedem Entwurf gab es auch eine Schwarzweißvariante. Dann kamen wir zum spannenden Schlusspunkt, der Abstimmung samt Stimmenauszählung.

Na, wer wird's denn jetzt?

Na, wer wird’s denn jetzt?

Und 1 macht ...

Und 1 macht …

Tats weida!

Tats weida!

Im Vorfeld war die Vorbereitungsgruppe nicht sicher gewesen, ob es gelungen war, ein System auszuarbeiten, bei dem die ersten drei Plätze ohne Stichwahlen ermittelt werden konnten.

Wer hätte das gedacht?

Wer hätte das gedacht?

Doch das Ergebnis war eindeutig. Der erste Platz wurde als einziger Entwurf auf allen Stimmzetteln platziert, wobei die schlechteste Bewertung ein zweiter Platz war. Und auch die übrigen Preise konnten sofort ermittelt werden.

Somit konnten wir uns auf die Planung der restlichen Arbeiten konzentrieren. Denn schließlich gehört es zum guten Ton, sich bei allen für die Einsendungen zu bedanken und den Gewinner(innen) ihre Preisen möglichst rasch zukommen zu lassen …

Vorüber

Und das sind sie nun, die ersten drei:

1. Preis – Kordula Lukasch, Steiermark

platz1 platz1 Ich maturiere gerade an der HTBLVA Graz Ortweinschule, Grafik- und Kommunikationsdesign. Gleich danach werde ich in Oberwart in einer Werbeagentur als Grafikerin zu arbeiten beginnen.

Das erklärt auch gleich die Frage, was mich dazu motiviert hat, an diesem Wettbewerb teilzunehmen. Eine Erweiterung der Referenzen erleichtert auch die Jobsuche. Und sonst … Malen, Fotografieren, Sport, und vieles mehr.

Kordula hat von einem Freund vom Logowettbewerb des ÖJR gehört.

2. Preis – Raphaela Bachmann, Kärnten

platz2platz2Ich besuche nun das zweite Jahr den Kunstzweig der CHS Villach. Hier werde ich neben den üblichen Hauptgegenständen, auch in verschiedenen Kunstfächern unterrichtet, in denen ich lerne, mit den verschiedensten Materialien und Gestaltungsmöglichkeiten umzugehen. Unter anderem auch mit Grafik und Design. Es hat mir viel Spaß gemacht, ein Logo zu entwerfen.

Raphaela war unsere jüngste Teilnehmerin und hat über ihre Schule die Information über den Wettbewerb erhalten.

3. Preis – Hans Gerhard Kalian, Kärnten

platz3platz31950 erblickte ich in Linz an der Donau das Licht der Welt. Nach Absolvierung der Grundschule, der HTL und der Höheren Grafischen Lehr- und Versuchsanstalt in Wien (Diplom) machte ich mich 1977, nachdem ich in einer Linzer Agentur und in einer Druckerei in Klagenfurt gearbeitet hatte, selbstständig.

Seitdem arbeite ich als freischaffender Grafikdesigner und Künstler. Meine Leidenschaft der letzten Jahre ist das Schreiben und Illustrieren von Kinder- und Jugendbüchern.

Warum habe ich beim Logowettbewerb mitgemacht? Seit über 30 Jahre gestalte ich auch Logos und habe dabei einige Wettbewerbe gewonnen. Es ist jedes Mal eine Herausforderung für mich mein Bestes zu geben!

Hans hat unseren Wettbewerb im Internet gefunden.

Vor den Vorhang

Großes Lob und vielen Dank an alle, die am Logowettbewerb teilgenommen haben. Ihr habt unsere Erwartungen übertroffen!

Wir bedanken uns bei unserem Hausgrafiker, Franz Ivan, für die tolle Zusammenarbeit, das Engagement und die vielen Dinge, die wir während dieses Jahres von ihm lernen durften.

Für die monatelange technische Beratung bei der Bewertung der verschiedenen Preisvarianten danken wir Fa. DI Bernhard Luger in Wien.

Und obwohl fast überfallsartig ins Boot geholt, hat Fa. TOKEN EDV in Wien ganz unkompliziert und freundlich kalkuliert. Auch dafür herzlichen Dank.