Oktober 2010

Lebenswenden (Heirat, Geburt eines Kindes, Tod eines Familienangehörigen …) sind Auslöser und Anlass für religiöse Fragen. Wir beobachten dieses Phänomen gerade auch bei jungen Erwachsenen, die in ihrer Kinderzeit vielleicht Kontakt zu einer christlichen Gemeinde hatten – ihr aber heute weitgehend entfremdet sind.

Lebenswenden machen den Bedarf nach Segen oder dem Zuspruch Gottes sichtbar. Trotzdem tun sich viele junge Erwachsene schwer damit, weil sie sich mit diesem Bedarf nicht in eine Abhängigkeit von einer kirchlichen Institution begeben möchten, der sie skeptisch gegenüber stehen.

Religion im freien Raum? Überkonfessionell und nicht institutionsgebunden?

Die Diskussionsrunde im Vorstand des ÖJRiÖ brachte ein paar Erkenntnisse:

  • Theologisches Interesse erwacht offensichtlich erst im späteren Jugend- bzw. frühen Erwachsenenalter.
  • die üblichen Angebote der Gemeinden sind Einladungen zum Mitmachen, gefragt wären aber offene Diskussionsorte, die man ohne eine verbindliche Integration in eine Gemeinde aufsuchen kann.
  • Die (alte) theologische Sprache ist vielfach belastet – und unverständlich. Über Gott zu reden braucht einen zeitgemäßen Sprachstil.
  • Es fällt auf, dass kirchliche Bildungsarbeit weitgehend abgeschottet ist von anderen Volksbildungsmaßnahmen – und damit auch nur einer begrenzten InteressentInnengruppe zugänglich.

Dem allgemeinen Befund, dass die Säkularisierung voranschreitet und Jugendliche bzw. junge Erwachsene heute kein religiöses Interesse mehr hätten, können wir nicht zustimmen.

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